2023 Taiwan

«Ich habe von eurem Glauben gehört» 

Ein Land, das es offiziell nicht gibt

Viele kennen die Insel Taiwan, die 180 km weit vor der Küste Chinas zwischen Japan und den Philippinen liegt, noch unter dem Namen Formosa («die Schöne»). So wurde sie im 16. Jh. von portugiesischen Seefahrern benannt. Tatsächlich bietet die Hauptinsel mit ihren zahlreichen umliegenden kleineren Inseln eine abwechslungsreiche Landschaft mit vielen Naturschönheiten und natürlichen Ressourcen. Gleichzeitig ist Taiwan aber auch führend auf dem Gebiet der Hightech-Industrie. Und die Hauptstadt Taipeh ist eine hochmoderne Millionenstadt.

Nach politisch sehr bewegten Zeiten mit vielen Machtwechseln sieht sich Taiwan heute als souveräner Staat, wird aber nur von wenigen Ländern der Welt als solcher anerkannt; da die Volksrepublik China den Machtanspruch auf Taiwan als «chinesische Provinz» erhebt, hat Taiwan seit 1971 auch keinen Sitz mehr in der UNO.

Die Bevölkerung Taiwans besteht zur grossen Mehrheit aus Nachkommen von seit mehreren Jahrhunderten aus China Eingewanderten. Daneben gibt es mehr als ein Dutzend indigene Stämme mit ihren eigenen Sprachen.

Das Christentum kam im 17. Jh. mit der niederländischen und spanischen Kolonialisierung auf die Insel. Es ist mit 6,5 Prozent eine Minderheitsreligion neben Buddhismus, Taoismus und anderen Religionen. Taiwan hat in der Weltrangliste einen Spitzenplatz bezüglich religiöser Vielfalt und Religionsfreiheit.

Der Weltgebetstag wird in Taiwan seit 1935 gefeiert. Die Vorbereitungen für den WGT 2023 fanden im Pandemiejahr 2020 unter erschwerten Bedingungen statt.

Zum Thema «Ich habe von eurem Glauben gehört» aus dem Brief des Paulus an die Gemeinde in Ephesus (Eph 1,15) haben die Frauen des taiwanischen WGT-Komitees darüber nachgedacht, wie dieser Glaube in ihrem Alltag gelebt und für andere sichtbar wird. Ihre «Glaubensgeschichten» offenbaren das selbstlose Engagement vieler Frauen für ihre Familien, für gesellschaftlich benachteiligte Frauen, für verletzliche Menschen und auch für die Umwelt.

Im Titelbild drückt die junge Künstlerin Hui-Wen Hsiao ihren eigenen christlichen Glauben aus.

Vor dem dunklen Hintergrund einer unsicheren Zukunft dominieren die roten Schmetterlingsorchideen, der Stolz Taiwans. Der Mikadofasan und der Schwarzgesichtlöffler, zwei typisch taiwanische, aber vom Aussterben bedrohte Tierarten, symbolisieren Zuversicht und Durchhaltewillen in schwierigen Zeiten. Die Frauen im Bild beten still oder blicken auf das Licht, das aus dem Dunkel leuchtet und die Rettung durch Christus verspricht.

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