760 Kilometer lang ist die Mauer, die Israel zu seinem Schutz errichtet, bis zu acht Metern hoch, mal aus Beton, mal aus Stacheldraht. Sie trennt israelische und palästinensische Wohn-gebiete und Landwirtschaftsflächen. Doch nur ein kleiner Teil der Trennmauer folgt der Waffenstillstandslinie von 1949. Der grössere Teil der Mauer steht auf palästinensischem Boden und verursacht jeden Tag viel Leid. Denn die Mauer trennt nun palästinensische Bauernfamilien von ihren Olivenhainen und Getreidefeldern, Arbeiter:innen von ihrem Arbeitsort, Schul­kinder von ihrer Schule, Patient:innen von ihrem Spital.

Dennoch wird die Trennmauer an manchen Orten zu einem Kommunikationsmittel, zu einer Freiluftgalerie für kreative Widerstandsformen, einem Ort geteilter Hoffnungsbilder und Gebete um Freiheit, der Aufrufe zur Achtung der Menschen­rechte und dem Einstehen für Gerechtigkeit und Frieden.

Béatrice Battaglia